Druiden und Barden





Die zentralen Figuren in der keltischen Religion und Mythologie (vor der Christianisierung) waren die Druiden, die von u.a. Cäsar als keltischer Priesterstand bezeichnet wurden. Die Druiden waren für die Beobachter eine Eigenheit der Kelten, da sonst weder die Römer, die Griechen noch die Germanen hauptamtliche Priester kannten.
Zwischen den Druiden der antiken Kelten (etwa bis zum Ende unabhängiger keltischer Kulturen, am Anfang des Mittelalters) und den Druiden der Neuzeit (ab der Christianisierung u.a. durch den hl. Patrick ) muß unterschieden werden.
Die „antiken„ Druiden hatten keinerlei schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen. Das wenige was wir von ihnen wissen, stammt aus den Schilderungen der Neuzeitdruiden, sowie u.a aus den Aufzeichnungen Cäsars, einigen griechischen Texten und etlichen aussagemäßig recht kargen, in der Oghamschrift hinterlassenen Texten.

Man kann den Druiden grob drei verschiedene Funktionen zuteilen, wobei die Funktionen auch übergreifend wirkten:
-die „Druids„, oder Druiden, welche die Kriegskunst lehrten und die Magie beherrschten
-die „Bairds„ oder Barden, welche für die Wahrung der mündlichen Überlieferungen verantwortlich waren
-die „Filidhs„ oder Seher, die in die Zukunft blicken konnten, was manchmal auch den Barden nachgesagt wird.
In den Sagen besitzen sie die Fähigkeiten der Prophezeiung, der Weisheit und des Heilens. Da sie sich auf ihren geistigen Reisen in andere Welten begaben, sah man sie als Vermittler zwischen den natürlichen und übernatürlichen Mächten, zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten, zwischen der sichtbaren Welt und der unsichtbaren Anderswelt.

Es heißt, daß der Ursprung dieser mächtigen religiösen Kaste in Britannien und Irland gewesen sei und eine "europäisch-nordische" Form von Schamanismus darstelle. Inzwischen scheint jedoch sicher, daß während einer gewissen Epoche vor der Jahrtausendwende durch Wanderungen aus dem Nordosten Asiens (Skythen, Sarmaten, Kimmerer, Dorier usw) neue und belebende schaministische Enflüße das Druidentum bereicherten oder es sogar erst importierten.


Die Barden behielten ihren Status auch, als das Druidentum verboten wurde und die Druiden und Barden mit den frühen Literaten Irlands und Wales von der Kirche in den Stand der filids aufgenommen, bzw. zu christlichen Gelehrten konvertiert wurden. Neben ihrer Funktion als Ependichter und -sänger waren die Barden aber auch die Wahrer und Autoren von Sagas, Genealogien, Ueberlieferungen, Sitten und Bräuchen und letzten Endes auch Ratgeber in Sachen Rechtsprechung und Gesetzgebung. Als Geschichtenerzähler bekamen sie schnell Nacheiferer, unter denen sich einige hervortaten, wie z.B. die ursprünglichen Verfasser und Erzähler der Zweige des Mabinogions.